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Wenn die Welt eine Scheibe wäre,
würde ich mit dir sogar Fenster putzen
Alles Lüge: Gegen Korruption hilft nur Bestechung
Mensch, was war das für ein Frühling! Von mir aus hätte letzte Woche schon Jahreswechsel sein können. Puh! Kennen Sie das? Wenn man am Anfang schon die Nase gestrichen voll hat, bevor es eigentlich so richtig losgegangen ist? Vielleicht hieß aus diesem Grund der Frühling früher auch Spätling. Das ist kein Witz, das war wirklich so! Für die Bauern gab es Sommer, Herbst, Winter und Spätling. Irgendwann hatten sie die Nase auch voll und drehten die Zeit einfach um, nicht wie die völlig überflüssige Zeitumstellung zweimal im Jahr. Nein. Sie wollten etwas Neues, Frisches und machten kurzerhand aus dem Spätling den Frühling. Ein Wort kann manchmal vieles ändern. Manchmal aber auch nicht. „Ich bin doch nicht blöd!“ So lautet der Slogan eines bekannten Elektronikfachmarktes. Aber was hat sich dadurch geändert? Dummheit ist keine Schande! Einstein sagte einmal: „Wenn die Technologie die Menschlichkeit überholt hat, werden wir eine Generation von Idioten sein.“ Ich habe manchmal das Gefühl, dass es schon so weit ist. Und alles abgenickt von Tech Nick! Antoine Monot jr. sieht in der Werbung wirklich ein bisschen aus wie ein fetter Jesus, der sich mit seinen Technik-Jüngern umgibt. Ich schaue dann nur zum Himmel und wünsche mir „Herr, schmeiß‘ Hirn vom Himmel!“ Wo sind wir hingekommen? Ich habe das Gefühl, wir haben einen Frühling der Idioten und Korrupten hinter uns und der Streikhammel. Überall tauchen Menschen auf, die nervig sind und stören und die wir genauso dringend brauchen wie ein drittes Nasenloch. Pegida, Varoufakis, Weselskys und Bla Bla Blatter. Waren Sie auch so genervt von Streik und Stau und FIFA? Ich hatte zeitweise das Gefühl, die Geduldsfäden der Menschen waren dünner als die Haare von Tom Buhrow. Gefühlt lag an manchen Tagen Blut und Krieg in der Luft. Und ehrliche und mutige Menschen? Die kann man dann oft lange suchen. Ich glaube manchmal, ehrliche Menschen trifft man heute genauso oft wie Menschen, die fließend Latein sprechen. Menschen aber, die sich wie King Kong in den Medien als Egomanen in den Vordergrund drängen, sieht man immer öfter und sie machen mich oft sehr ungeduldig und aggressiv.
Am liebsten würde ich mich mit ihnen duellieren. Aber das darf man heute ja auch nicht mehr. War man früher mit dem Verhalten anderer Leute nicht einverstanden, zog man sich vernünftige Klamotten an, schickte einen Sekundanten los mit einem handgeschriebenen Brief und der Aufforderung, sich im Morgengrauen auf einer Lichtung einzufinden und sich in einem Duell gegenseitig mit Pistolen oder Säbeln förmlich die Meinung zu sagen. Das ist in Deutschland mittlerweile 100 Jahre her. Die Aussicht damals, erschossen zu werden, hat doch zu mehr Zurückhaltung eingeladen. Die würde ich mir bei manchen Menschen heute wieder mehr wünschen. Duelle fand man irgendwann unzivilisiert. Stattdessen kann sich heute jeder öffentlich äußern und auftreten wie er will, auch unzivilisiert. Das ist der Fortschritt.
Aber keine Angst! Das Tera-Gramm wäre nicht das Tera-Gramm, wenn es nicht immer eine gute Nachricht gäbe! Und hier ist die gute Nachricht: Das Gute an der Zukunft ist, dass sie immer nur einen Tag nach dem anderen kommt und nicht alles auf einmal. Gott-sei-Dank! Stellen Sie sich das einmal vor, die Zukunft käme mit einem Schlag! Bumm! Zack! Ende, aus, Mickey Maus und Schluss im Bus, Ende im Gelände, Klappe zu, Affe tot, Tschüsschen mit Küsschen und aus die Maus, dann ist Sabbat, das Ende der Fahnenstange! In einem Augenblick ist alles vorbei, Karl May! So wie bei Sepp Blatter, dem alten, korrupten Lügenbold!
Es gibt Menschen, die leiden an einer ernstzunehmenden Persönlichkeitsstörung. In der psychotherapeutischen Diagnostik bezeichnen wir diese Menschen als Pseudologen, chronische Lügner. Menschen im Umfeld von Pseudologen können durch sie richtig schwer belastet werden. Chronische Lügner können ganz reizende Freunde sein und auch sehr beliebt. Man kann von ihnen alles erwarten – nur nicht die Wahrheit. Pseudologen präsentieren ihre Tagträume anderen als Realität. Die Lügen dienen vor allem der Selbstaufwertung. Meist haben sie sogar einen wahren Kern. Es gibt einen Pseudologen, den die allermeisten Deutschen kennen: Karl May. Der Nachwelt hinterließ er mit seinen Büchern über die Erlebnisse Old Shatterhands und Winnetous Fantasiegeschichten, für die er echte Anerkennung verdiente. Im richtigen Leben indes schlüpfte er gleich in acht verschiedene Identitäten, gab sich als Postbote oder Augenarzt aus. Einmal musste er sogar ins Gefängnis, weil er eine Familie bestohlen hatte. Zu der Zeit war er ausgerechnet als Polizist unterwegs. Mal sehen, was die Zukunft für Sepp Blatter bringt, vielleicht hat er ja bald sehr viel Zeit, die gesammelten Werke von Karl May zu studieren?! Wer weiß das schon. Was wir in jedem Fall wissen ist, dass wir unseren Kunden gegenüber ehrlich sind und die Wahrheit suchen. Mag sie manchmal auch noch so unbequem sein. Ehrlich währt am längsten!
Liebe Leserinnen, liebe Leser!
Das Tera-Gramm kommt heute aus der Schweiz. Nein, keine Sorge, es werden jetzt keine Namen von Steuersündern veröffentlicht und auch Korruption hat hier keinen Platz. Terapon ist seit Jahren auch international tätig und auch Kunden in der Schweiz wissen unsere Dienstleistungen zu schätzen. Wie es der Zufall wollte, hielt ich mich kürzlich in Zürich auf. Zusammen mit meinem engsten Schweizer Geschäftspartner war ich bei einem Arbeitsessen ganz in der Nähe der Fifa und da hatten wir die spontane Idee, einen kleinen Abstecher zum Hauptquartier der Fifa zu machen, um uns vor Ort ein Bild von dem korrupten Haufen zu machen. Ich will jetzt nicht so weit gehen und sagen, dass wir durch unser Erscheinen dort eine Stunde vor der Mittteilung in der Weltpresse Blatters Rücktritt ausgelöst haben, aber kurios war es allemal, als wir dann eine Stunde nach unserem Besuch die Eilmeldungen im Schweizer Fernsehen sahen, dass Blatter zurückgetreten ist. Früher oder später kommt die Wahrheit doch immer ans Licht. Das sollte uns manchmal zu mehr Ehrlichkeit und Zurückhaltung einladen.
Ich wünsche Ihnen ein „schöns Tägli“ wie der Schweizer sagt und denken Sie bitte daran: Gegen Korruption hilft auf Dauer nur Bestechung!
Ganz herzlich, Ihr Dr. Christian Lüdke